Liebe & Identität
Sie wissen, was sie nicht wollen:
Die einzigen Eigenschaften, die oft als Voraussetzung für eine Bezie- hung gelten, sind Fleischessen und eine Traditionsorientierung. Wer hingegen nicht-fliegend, feministisch, woke oder vegan ist, wird auf dem Beziehungsmarkt von vielen gemieden. Auffallend ist, dass die- se Identitäten, die dem linksalternativen Spektrum zugeschrieben werden, selbst nur von einer kleinen Minderheit getragen werden.
Die Must-Haves und No-Gos der Geschlechter:
Frauen wünschen sich eher progressive Merkmale, Männer dagegen eher traditionelle Werte. Ein Blick auf die Altersgruppen zeigt, dass jüngere Befragte progressivere Wertorientierungen in der Partnerschaft bevorzugen, während für ältere Befragte Tradition, Patriotismus und der christliche Glaube vermehrt ein Muss ist. Die Befragung deckt ausserdem ein Spannungsfeld zwischen den Wünschen junger Männer und Frauen auf: Junge Frauen schliessen eher einen traditionellen Partner für sich aus und wünschen sich stattdessen einen feministischen. Für junge Männer ist Feminismus hingegen häufig ein No-Go.
Traditionalismus vor Wokeness:
Anders als bei den Parteianhängerschaften sind Konservative klar am wenigsten offen, wenn es um kulturelle Identitäten geht. 57 Prozent jener, die sich selbst als traditionell bezeichnen, schliessen eine Beziehung aus mit jemandem, der oder die selbst nicht auch traditionell orientiert ist.
Kulturelle Identität für SVP-Beziehungen besonders wichtig:
Bei der SVP-Basis stehen traditionelle, patriotische und fleischessene Partner:innen hoch im Kurs; Feminismus, Wokeness und Veganismus sind dagegen rote Flaggen. Im linken Lager ist vor allem Fe- minismus gewünscht, auf den je ein Drittel der Anhängerschaft von SP und Grünen nicht verzichten will. Insgesamt geben aber Personen aus dem linken Lager häufiger an, dass für sie keine der untersuchten Identitäten eine Voraussetzung ist (50 %). Bei der Basis der SVP gilt dies nur für 28 Prozent.